Turm Giralda in Sevilla

Wer seine Blicke über die Kathedrale von Giralda schweifen lässt, muss nicht lange nach der Giralda suchen. Hoch oben über der Kathedrale thront der Turm, der vermutlich das eindrucksvollste Monument der gesamten Stadt Sevilla ist. Das Minarett ist ein Bauwerk des späten 12. Jahrhunderts, das Araber im Almohadenstil auf einer Höhe von 76 Metern errichteten. Doch erst nach der Rückeroberung durch die Christen im Jahr 1586 wurde die Giralda um den markanten Glockenturm erweitert.

Das fulminanteste Wahrzeichen der Stadt

Die Giralda ist das spektakulärste Wahrzeichen Sevillas, das mit seiner stolzen und dennoch eleganten Formgebung die Blicke auf sich zieht. Zur antiken Moschee gehörig, wurde das Minarett während seiner Erbauungszeit im 12. Jahrhundert mit drei goldenen Zierkugeln versehen. Leider wurden die drei Zierkugeln zwei Jahrhunderte später durch ein Erdbeben dem Boden gleich gemacht. An Reiz hat die Giralda bis heute dennoch nichts verloren. Spätestens im 16. Jahrhundert erlangte das Bauwerk seinen alten Glanz zurück – als der aus Cordoba stammende Architekt Hernán Ruiz die Giralda um den Glockenturm sowie drei darüber befindliche Balkone und Tempel erweiterte.

Wie ist das Wetter? Das Giraldillo gibt Aufschluss!

Das i-Tüpfelchen des einstigen Minaretts ist eine riesige Statue, die als symbolische Darstellung des Friedens gilt. Zugleich fungiert die Statue als Wetterfahne – eben die Giralda. Eigentlich hat die Statue den Spitznamen „Giraldillo“ inne. Aber dennoch ist diese Figur die Namensgeberin für das gesamte Bauwerk. Anhand der delikaten und defensiven Dekoration des Prachtbaus vermuten Historiker eine Verweis auf die Anfangszeiten der religiösen Almohaden-Bewegung. Mit der Besinnung auf das Wesentliche und der Abwendung des Prunks erinnert der Stil an eine Kunstrichtung, der Schlichtheit und Schönheit eindrucksvoll miteinander vereint. Kunsthistoriker sind sich sicher, dass der kurze Zeit erbaute Turm der in Marrakesch befindlichen Kutubija-Moschee zur Erbauung der Giralda inspirierte. Jede einzelne der insgesamt vier Seiten ist in drei vertikale Bereiche mit Ziegelsteinen und Verzierungen untergliedert, die im Sebka-Muster angeordnet sind.

Blick auf den Turm Giralda in SevillaBlick auf den Turm Giralda in Sevilla

Ausblicke für die Ewigkeit

Besucher haben die Möglichkeit, den 70 Meter hohen Glockenturm über eine Steigung mit 34 Treppenteilen zu erklimmen. Hierfür sollten Sie genügend Zeit einplanen. Denn es ist ein Erlebnis, seine Blicke von mehreren Aussichtspunkten auf die gotischen Spitztürme der Kathedrale, mehrere Wasserspeier und den Orangenpatio – den Patio de los Naranjos – schweifen zu lassen. Im oberen Bereich des Turms werden Ihre Mühen mit einem atemberaubenden Blick auf die Stadt Sevilla belohnt.

Mehrere Baustile vereinen sich zur harmonischen Symbiose

Auf dem Weg durch die Giralda ist ersichtlich, dass der untere Bereich des Bauwerks von Elementen der maurischen Baukunst im Renaissance-Stil dominiert wird. Die Umbauten des Minaretts zum Glockenturm sind durch weißen und schwarzen Marmor verziert. Dennoch formen diese beiden Baustile ein harmonisches Miteinander. Der mittlere Bereich ist durch mehrere Fensteröffnungen gekennzeichnet, die den schwungvollen Anblick des Bauwerks betonen und zugleich als Lichtquelle für die Innenräume dienen.

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