Daten und Fakten zu Andalusien

Daten und Fakten zu Andalusien

Andalusien – die Brücke zwischen Europa und Afrika – vereint den Atlantik mit dem Mittelmeer. Die südlichste Region des Landes Spanien ist etwa 87.000 Quadratkilometer groß und aufgrund dieser Ausmaße die größte autonome Region des gesamten Landes. Aus geographischer Sicht wird die Region vom fruchtbaren Tal des Guadalquivirs sowie dessen Nebenflüssen dominiert. Vor allem das westliche Territorium Andalusiens ist vom Tal des Guadalquivirs geprägt, das die im nördlichen Teil gelegene Sierra Morena von der karstigen Betischen Kordillere im südöstlichen Teil der Region trennt. Nahezu die Hälfte der Fläche in Andalusien wird von Gebirgslandschaften bestimmt. Etwa ein Drittel dieses Gebietes befindet sich auf einer Höhe über 600 Metern. Insgesamt 46 Gipfel überschreiten eine Höhe von 1.000 Metern, unter denen der Mulhacén (3.481 Meter) sowie der Veleta (3.398 Meter) die höchsten Erhebungen des spanischen Festlands sind.

Andalusien in der Vergangenheit

Casa de Pilatos in Sevilla Casa de Pilatos in Sevilla

Aufgrund seiner geographischen Lage stand Andalusien stets im Fokus verschiedener Völker. Phönizische und griechische Gründungen beeinflussten eine Bildung des Königreiches Tartessos im 1. Jahrhundert v. Chr. Nachdem Turdetanier und Karthager Andalusien belagerten, riefen Römer für etwa sieben Jahrhunderte die Region namens Baetica ins Leben. Nach dem Untergang Roms gewann das Christentum erstmals für drei Jahrhunderte durch den Einfluss von Vandalen und Westgoten die Oberhand. Die Ausbreitung von Berbern und Arabern war der Beginn eines Zeitalters, das die Region bis heute deutlich beeinflusst. Landwirtschaftliche und architektonische Einflüsse unterschiedlicher arabischer Dynastien sind bis heute unverkennbar. Wie harmonisch die arabische, jüdische und christliche Kultur nebeneinander agierte, ist bis heute in Geschichtsbüchern festgehalten. Dieser Zustand änderte sich im Jahr 1492, als Christoph Kolumbus von Palos de la Frontera die Neue Welt eroberte. Mit diesem Meilenstein wurde die Grundlage dafür erschaffen, dass Andalusien zu einem der Zentren Europas avancierte. Die ganze Region mit ihrer Hauptstadt Sevilla erlebte ein goldenes Zeitalter, dessen Bauten im Stile der Gotik, Renaissance sowie des Frühbarocks bis heute ihre Spuren hinterlassen haben. Dennoch war die ab dem 17. Jahrhundert beginnende wirtschaftliche Krise nicht aufzuhalten. Aufgrund von Ereignissen wie dem spanischen Erbfolgekrieg, den Napoleonischen Kriegen sowie der Karlistenkriege wurden das 18. und 19. Jahrhundert von Unruhen bestimmt. Im 20. Jahrhundert dominierten Streitigkeiten zwischen der Monarchie und Republik, als deren Folge General Franco bis zum Jahr 1975 die vorherrschende Machtstellung einnahm. Durch Unterstützung des Monarchen Juan Carlos I. sowie der Rückkehr zur Demokratie etablierte sich Andalusien im Jahr 1982 als autonome Region.

Andalusien im Hier und Jetzt

Karte der Provinzen in Andalusien Huelva Sevilla Cadiz Malaga Cordoba Granada Jaen Almeria

Heute leben in den acht Provinzen der autonomen Region mehr als sieben Millionen Menschen, von denen etwa drei Millionen in größeren Städten und Regionalzentren zu Hause sind. Einige der größten Provinzen sind Sevilla, Córdoba, Jaén sowie Granada. Málaga – die kleinste aller Provinzen in Andalusien – ist hingegen am dichtesten besiedelt. Die politische Hauptstadt der autonomen Region samt Regierungssitz ist Sevilla. Jede der acht Provinzen wird über die jeweilige Diputación Provincial selbst verwaltet, während mehrere Gemeinden stets zusammen einen Landkreis – den sogenannten Comarca – bilden.

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Andalusien und sein Verkehrsnetz

Andalusien besitzt gut ausgebaute Verkehrswege, da alle größeren Städte über Schnellstraßen oder Autobahnen miteinander verbunden sind. Insgesamt sind in Andalusien mehr als 25.000 Kilometer an Straßenwegen vorhanden, die ein gut durchdachtes Verkehrsnetz formen. Zusätzlich zum Hochgeschwindigkeitszug AVE als Verbindung zwischen Madrid, Córdoba, Sevilla und Málaga sind regelmäßig Züge zwischen den größeren Städten Andalusiens unterwegs. Die internationalen Airports in Málaga sowie Sevilla werden sinnvoll durch die Flughäfen in Jerez de la Frontera, Granada sowie Almeria ergänzt. Der wichtigste der fünf Seehäfen ist der Handelshafen in Algeciras. Der Binnenhafen in Sevilla wird regelmäßig von Kreuzfahrtschiffen angefahren.

Andalusien und seine Naturlandschaft

Die Vielfalt der andalusischen Naturlandschaft wird durch weitläufige Täler des Guadalquivirs und dessen Nebenflüssen, Laub- und Korkeichenwäldern der Mittelgebirge sowie alpinen Hochgebirgen bestimmt. Weitere landschaftliche Attraktionen wie der über 800 Kilometer lange Küstenstreifen, die Halbwüste bei Tabernas sowie die Vulkanlandschaft des Coto de Gata verweisen ebenfalls auf die landschaftliche Vielfalt Andalusiens. Fruchtbares Marschland befindet sich in Andalusien im Mündungsgebiet des Guadalquivirs sowie beim in den Atlantik mündenden Odiel. Die Stauseen der Betischen Gebirgskette sowie der Sierra Morena dienen der Wasserversorgung, als Wasserreservoir sowie als Auffangbecken größerer Niederschlagsmengen.

Andalusien und seine wirtschaftliche Situation

Der wichtigste Wirtschaftsfaktor Andalusiens ist dessen Landwirtschaft. Baumwolle, Wein, Oliven, Gemüse, Getreide und Früchte werden vor Ort angebaut und ebenfalls exportiert. Der Viehzucht wird in Mittelgebirgen eine wichtige Rolle zuteil. Zudem sind industrielle Produktionszweige wie der Schiffsbau, Petro-Chemie, der Bergbau sowie die Verarbeitung von Fischkonserven, Wein, Zucker und Olivenöl von Bedeutung. Über die Hälfte aller Beschäftigten agiert im Dienstleistungssektor, dem wichtige Branchen wie der Tourismus, Transport und Handel angehören. Obwohl die hohe Arbeitslosenquote in den vergangenen Jahren eine rückläufige Tendenz aufgewiesen hat, befindet sich das Pro-Kopf-Einkommen in Andalusien unter dem spanischen Durchschnitt.

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